ADAC GT MastersADAC GT Masters 2014 Eurospeedway Lausitz Farnbacher Racing

Mit einer hohen Motivation und einer realistischen Zielsetzung ging das Team Farnbacher Racing am Sonntagmittag an den Start. Allen war klar: Nach zwei mehr als enttäuschenden Rennwochenenden muss jetzt endlich der Erfolg – Podium – folgen. Der Start: Vielversprechend. Sebastian Asch, der den ersten Teil des Rennens fuhr, konnte gleich mehrere Plätze gut machen und den Porsche 911 GT3-R auf Platz fünf bringen. „Der Start war sehr gut“, sagt Asch nach dem Rennen. „Ich konnte zu Beginn gleich zwei Plätze gutmachen und auch der Abstand zur Führungsgruppe war relativ gering.“ Auch der reguläre Boxenstopp verläuft fehlerfrei. Teamkollege Philipp Frommenwiler übernimmt das Auto und reiht sich erneut auf Position fünf ein. Dann beginnt der scheinbar endlose Kampf um Rang vier. Frommenwiler war auf Toni Seiler (Corvette Z06.R GTR; Callaway Competition) aufgeschlossen und versuchte vergeblich an dem Schweizer Kollegen vorbeizuziehen. Runde um Runde verringerte sich der Abstand. Überholen jedoch – unmöglich. Nach ein paar Runden schließen Jan Seyffarth (Mercedes-Benz SLS AMG GT3, ROWE Racing) und Max Sandritter (BMW Z4 GT3; PIXUM Team Schubert) auf das um Platz vier streitende Duo auf und setzen Frommenwiler von hinten unter Druck. Toni Seiler, der langsamer als die sich hinter ihm befindende Gruppe zu sein schien, konnte seine Position lange verteidigen, bis Frommenwiler acht Runden vor Schluss mit einem spektakulären Überholmanöver an ihm vorbeiziehen kann. Der Abstand auf den Drittplatzierten beträgt allerdings mehr als 40 Sekunden, sodass das Ziel Podium nicht mehr umsetzbar war. „Platz vier ist das Maximum, was wir rausholen konnten“, sagt Frommenwiler nach dem Rennen. „Toni Seiler hat mich lange aufgehalten, was sehr schade war. Wir haben dadurch sehr viel Zeit verloren. Mit Rang vier können wir trotzdem sehr zufrieden sein“. Teamkollege Sebastian Asch ist da anderer Meinung: „Wir hätten sowohl am Samstag als auch am Sonntag aufs Podest fahren können. Platz vier ist nicht schlecht, aber wir hatten mehr Potential.“

Weniger glimpflich verlief es bei der Fahrerbesetzung um Nathan Morcom/Mario Farnbacher. Von Platz 17 aus gestartet verliert Nathan Morcom zunächst beim Start einige Positionen, kann sich aber nach und nach wieder nach vorne kämpfen. „Der Start war nicht perfekt“, sagt der Australier nach dem Rennen. „Ich habe vier Plätze verloren, weil ich ein paar Autos passieren lassen musste“. In Runde zwölf liegt er bereits auf Rang 16. Drei Runden später startet er ein überraschendes und packendes Überholmanöver: In Turn 1 schert er aus, um den allseits bekannten WRC-Rallye Champion, Sebastien Ogier (Audi R8 LMS ultra; Prosperia C. Abt Racing) zu attackieren, schafft es jedoch nicht, an dem Franzosen vorbeizuziehen. Nach dem Boxenstopp übernimmt Teamkollege Mario Farnbacher das Steuer und kämpft sich heimlich, still und leise bis auf Rang zwölf vor. In Runde 30 setzt Farnbacher zum Überholen an und wird dabei vom Audi R8 LMS ultra von Fabian Hamprecht (Prosperia C.Abt Racing) touchiert, und reiht sich nach einem Dreher wieder hinter dem Audi-Piloten ein. Wenig später wird Farnbacher von Hamprecht attackiert und ordentlich von der Strecke gedrängt. Beide Piloten landen im Gras. Das Aus sowohl für Farnbacher als auch für Hamprecht. „Das Auto war gut und das Rennen lief trotz schwierigem Start sehr gut“, resümiert der 22-Jährige. „Bis mir der Audi die Tür abgefahren hat und mich wenig später dann komplett abgedrängelt hat. Wir hätten locker in die Pukteränge fahren können“. Die Enttäuschung des jungen Fahreres ist deutlich zu spüren.

Dominik Farnbacher, Teammanger von Farnbacher Racing, sieht das zweite Rennen mit gemischten Gefühlen: „Das Rennen war mehr oder weniger gut. Der vierte Platz ist spitze, aber es hätte auch besser sein können. Dass Mario am Ende von dem Audi getroffen wurde ist zwar schade, aber so etwas passiert im Rennsport nun mal. Wir konzentrieren uns jetzt auf das nächste Rennwochenende und müssen jetzt erst mal die Reparaturen des beschädigten Autos angreifen“

Farnbacher Racing also erneut vom Pech verfolgt und auch dieses Mal konnte das Podium nicht erreicht werden. Aufgeben und Trübsal blasen steht trotzdem nicht auf dem Programm. „Wir lassen uns jetzt nicht unterkriegen“, sagt Dominik Farnbacher. „Am Red Bull Ring greifen wir wieder voll an und dann stehen wir auch endlich auf dem Podium!“

Farnbacher Racing reist also mit denselben Erwartungen an den Red Bull Ring (06.-08.Juni), wie sie auch schon zum Lausitzring gekommen sind. Doch dieses Mal wollen sie ihr Ziel wirklich umsetzen.